Saftfutter
von
Marion Reich
Beratung:
Dr. Frank Künzel
Frisches
Saftfutter, also Futter mit hohem Wassergehalt, ist ein wesentlicher
Bestandteil der Ernährung eines Meerschweinchens. Da Meerschweinchen
viele kleine Futterportionen zu sich nehmen, sollte auch die Fütterung
mit Saftfutter mehrmals am Tag, zumindest drei bis vier Mal, erfolgen.
Idealerweise
verfüttert man in der warmen Jahreszeit Grünfutter,
wie Löwenzahn, Breit- und Spitzwegerich und andere Wildkräuter
und Gräser. Wichtig ist, dass man dieses Grünfutter auf
nicht gedüngten Wiesen sammelt. Sammeln Sie bitte nicht an
Straßenrändern oder an Stellen, die von Hunden frequentiert
werden.
Bei
frisch angesätem Gras muss man vorsichtig sein, weil es sehr
proteinreich ist und leicht zu Verdauungsstörungen führen
kann.
Futterumstellungen
jeder Art müssen immer langsam durchgeführt werden!
Als
Saftfutter eignen sich auch Gemüse, allen voran Blattgemüse
und frische Kräuter.
Hier werden nur einige mögliche Gemüsesorten exemplarisch
aufgezählt:
- verschiedene
Salatsorten
- Petersilie
- Dille
- Gurke
-
grüner Paprika
- Stangensellerie
- Grünes
von Radieschen oder Karotten ...
Kohl kann
in kleinen Mengen gefüttert werden. Dabei ist es aber besonders
wichtig, dass die Gewöhnung langsam erfolgt, sonst kann es zu
Blähungen kommen.
Petersilie
und Dille sind beliebte Leckerbissen. Im Gegensatz zu getrockneten
Kräutern stellen frische Kräuter einen wertvollen
Nahrungsbestandteil dar. Sie haben zwar einen hohen Mineralstoffgehalt
(unter anderem Calcium und Phosphor), enthalten aber auch viel Wasser.
Nicht
auf den Speisezettel von Meerschweinchen gehören dagegen Knollen.
Knollen wie Fenchelknollen oder Sellerieknollen sind zu stärkereich
und sollten daher nicht verfüttert werden. Auch Karotten haben
einen hohen Stärke- bzw. Zuckergehalt.
Obst
ist für Meerschweinchen ebenso nicht wirklich geeignet, weil
es zu zuckerreich ist. Von Zeit zu Zeit kann aber zum Beispiel ein
kleines Apfelstückchen als besonderer Leckerbissen gefüttert
werden.
Saftfutter
versorgt Meerschweinchen einerseits mit Vitaminen (besonders Vitamin
C) und Mineralstoffen, andererseits ist es eine wichtige Wasserquelle.
Fütterungsfehler wie zu
schnelle Futterumstellungen, eine zu große Saftfuttermenge
auf einmal (nur 1 Fütterung mit Saftfutter am Tag) oder Rückstände
auf nicht gewaschenem Gemüse können aber zu Durchfall
und/oder Blähungen führen. Daher sollte man Gemüse
(und Obst) immer nur gewaschen anbieten.
Anhaltende Verdauungsprobleme sollte immer einem Tierarzt vorgestellt
werden. Mehr zu Verdauungsproblemen lesen Sie hier.
Gemüse,
das für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet ist, darf
keinesfalls an Meerschweinchen verfüttert werden. Auch giftige
Pflanzenbestandteile wie die grünen Pflanzenteile der Paprikapflanze
(Paprika zählen zu den Nachtschattengewächsen) sind für
Meerschweinchen absolut ungeeignet.
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