Haltung
im Eigenbau
von
Susi Pelka und Marion Reich
Vielen
Dank an Monika Binder, Brigitta Koblicek und Susanna Washüttl
für die Fotos ihrer Eigenbauten!
Es
gibt viele Möglichkeiten einen Eigenbau zu fertigen. Der Fantasie
der Halter sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Inspirieren
lassen kann man sich auf einer der zahlreichen Internetseiten, auf
denen Meerschweinchenhalter stolz ihre tollen Bauten präsentieren.
Man kann hier zwischen unterschiedlichen Variationen entscheiden.
Zum
einen gibt es den so genannten Flachbau. Hierbei wird in
aller Regel eine Begrenzung gebaut, die nach guter Isolation des
Bodens (Bodenkälte kann Meerschweinchen sehr krank machen)
meist mit Teichfolie oder Kunststoffbodenbelag ausgelegt wird.
Oder der Eigenbau ist etwas erhöht gebaut.
Bei dieser Art Eigenbau wird auf eine ebene, große Fläche
Wert gelegt, die dann ensprechend mit Einrichtungsgegenständen
aller Art versehen wird.
Wie
bei der jeder Haltungsform ist es wichtig, den Eigenbau entsprechend
abzusichern, sofern andere Heimtiere im gleichen Haushalt gehalten
werden, die den Meerschweinchen gefährlich werden könnten.
Eine
weitere Möglichkeit sind Doppelstockeigenbauten oder Flachbauten
mit Zwischenetagen. Diese Variante ist etwas für Halter,
die nicht ganz so viel Platz zur Verfügung haben wie Halter
mit einem Flachbau. Dennoch möchten sie den Tieren viel Platz
und auch Rückzugsmöglichkeiten bieten.
So können Meerschweinchen, die gerade ihre Ruhe möchten
oder einer Rüppelei aus dem Weg gehen wollen, einfach die Etage
wechseln.
Es
ist bei dieser Bauweise allerdings wichtig, dass zumindestens eine
Ebene eine Grundfläche von 1 Quadratmeter hat. Die zusätzlichen
Etagen sind zwar ein netter Bonus, werden aber nicht von allen Meerschweinchen
in gleicher Weise angenommen und können nicht 1:1 zur Grundfläche
zugerechnet werden.
Eigenbauten, die auf kleiner Grundfläche über mehrere
Etagen in die Höhe gebaut werden, sind für die Meerschweinchenhaltung
nicht als tiergerecht anzusehen. Bei der Verwendung von Rampen zwischen
den einzelnen Ebenen ist darauf zu achten, dass sie keine zu große
Steigung und einen rutschfesten Untergrund haben.
Es ist auch besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass es einen
ausreichenden Luftaustausch mit der Umgebung gibt. Wird beim Eigenbau
Plexiglas verwendet, kann es leicht dazu kommen, dass dieser Luftaustausch
beeinträchtigt ist. Höher
als 30 cm sollte die Plexiglasfront nicht hoch sein. Besonders im
Sommer kann es sonst leicht zu einem Hitzestau kommen, der für
Meerschweinchen lebensbedrohlich ist. Mehr zu diesem Thema lesen
Sie hier.
Natürlich
gibt es noch viele andere Möglichkeiten einen Eigenbau zu fertigen.
Wenn in einem der Wunsch reift, auch einen Eigenbau zu zimmern,
ist es wichtig, sich als erstes einen guten Platz dafür zu
überlegen. Frei von Zugluft, hell und vom Fußboden her
gut isoliert sollte er sein. In
aller Regel ist es nach dem Aufbau kaum mehr möglich den Eigenbau
von seinem Standort zu bewegen.
Der
größte Vorteil eines Eigenbaus ist, dass man ihn sehr
gut in seinen Wohnraum integrieren kann. Mit Holz gebaut, fügt
er sich in die Gemütlichkeit des Raumes ein. Außerdem
kann man mit einem Eigenbau stärker dem Platzbedürfnis
von Meerschweinchen gerecht werden.
Arbeitet
man mit reinem Holz, ist es wichtig, dieses vor Feuchtigkeit zu
schützen. Das kann man durch Lackierung mit ungiftigem Spielzeuglack
oder einem Holzschutz auf Bienenwachsbasis tun. Empfehlenswert ist
es, den Boden mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Material
(bespielsweise Teichfolie oder Kunststoffbodenbelag) abzudecken
und die Ränder bzw. Übergänge zu den Wänden
mit einem auf Essigbasis hergestellten Aquariumsilikon zu verschließen.
Dadurch lässt sich der Boden auch feucht auswischen. Zur Befestigung
des Bodenbelages hat sich doppelseitiges Klebeband bestens bewährt.
Einige
Halter haben auch kunststoffbeschichtete Spanplatten für sich
entdeckt. Diese Platten braucht man nur noch zu verschrauben und
mit Aquariumsilikon abzudichten, damit keine Flüssigkeiten
in die Ritzen laufen kann.
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