Erstens
muss eine solide Abgrenzung um den Bereich, in dem sich
die Meerschweinchen aufhalten sollen, vorhanden sein, damit sie
nicht weglaufen können. Ein Meerschweinchen, einfach so auf
die freie Wiese gesetzt, kann eine unheimliche Geschwindigkeit
entwickeln und es läuft in irgendeine Richtung los, in der
Hoffnung dort möglichst bald schützende Deckung zu finden.
Mögliche Hindernisse, wie Gruben, Lattenzäune und ähnliches
finden dabei keine Beachtung, sodass es vorkommen kann, dass das
Meerschweinchen sich bei einem Sturz schwere Verletzungen zuzieht
oder auf Nimmerwiedersehen in Nachbars Garten verschwindet.
Auch
in einen ausbruchsicherem Auslauf ist es wichtig, die kleinen
Gesellen nie unbeaufsichtigt im Freien zu lassen, wenn
man ein Freilaufgehege verwendet, wie auf den Bildern oben abgebildet
(Tipps zur dauerhaften Außenhaltung finden Sie hier).
Meistens gibt es Katzen in der Nachbarschaft, die einem Meerschweinchen
durchaus zum Verhängnis werden können, auch Marder,
Ratten, Krähen und Raubvögel sind nicht zu unterschätzen.
Sogar neugierige Eichhörnchen können sich brennend für
diese seltsamen, schwanzlosen Pelztiere interessieren.
Meerschweinchen graben nicht, aber den findigen Tierchen kann
es trotzdem einmal gelingen, einen Weg ins Freie zu finden. Deshalb
ist es wichtig, immer ein Auge auf sie zu haben.
Meerschweinchen
sind sehr hitzeempfindlich. Der Laufstall darf daher auf keinen
Fall in der prallen Sonne stehen, sondern sollte zum größten
Teil im Schatten stehen. Die Meerschweinchen einfach mit
dem Käfigoberteil ins Gras zu setzen und ein Handtuch oder
etwas Ähnliches über den Käfig zu legen, wenn er
in der Sonne steht, spendet keinen Schatten, sondern führt
zu zusätzlichem Hitzestau und hat schon für mehr als
ein Meerschweinchen das Todesurteil bedeutet.
Meerschweinchen
lieben ihren Unterschlupf. Ein Häuschen irgendeiner
Art, zum Beispiel ein umgedrehter Karton mit Öffnung, ist
unbedingt notwendig. Hat das Häuschen keinen Boden, kann
das Meerschweinchen auch direkt im Unterschlupf fressen. Auch
die Häuschen dürfen natürlich nicht alle in der
prallen Sonne stehen. Bietet man den Meerschweinchen einen Busch
als Deckung im Laufstall an, muss man darauf achten,
keine giftige Pflanze zu erwischen, da die Meerschweinchen unter
Umständen schon einmal abbeißen können. Giftig
sind zum Beispiel Eibe, Buchsbaum, Flieder, Goldregen, Liguster,
Efeu und einige andere Pflanzen, die sich in vielen Gärten
finden (siehe die Liste der giftigen
Pflanzen).
In
einem nicht gesicherten Auslauf, wie er auf den Fotos oben zu
sehen ist, darf man Meerschweinchen niemals nachts im Garten lassen.
Für eine dauerhafte Außenhaltung braucht man ein garantiert
einbruchssicheres Gehege, damit kein Marder Beute machen kann,
und einen wetterfesten Unterschlupf. Wenn man keinen so großen
Aufwand betreiben möchte, ist es ein guter Kompromiss, die
Meerschweinchen bei geeignetem Wetter für ein paar Stunden
unter Aufsicht ins Grüne zu holen und sie sonst in ihrem
gewohnten Gehege zu halten.
Wichtig
ist zu beachten, dass man unterschiedliche Meerschweinchengruppen
auch bei einem Besuch im Garten niemals direkt zusammenbringen
sollte. Das kann schnell zu heftigem Streit führen und bedeutet
für alle beteiligten Tiere nur Stress.