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Gefahrenquellen
bei Häuschen und anderem Zubehör
von
Marion Reich
Bei
diesem Häuschen wurden die beiden Fenster nachträglich
so vergrößert, dass ein Meerschweinchen nicht stecken
bleiben kann (Durchmesser etwa 11 cm). Bei der im Handel erhältlichen
Version hat ein zu großes Verletzungsrisiko bestanden,
das kleinere Fenster hatte einen Durchmesser von nur etwa
6 cm.
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Nicht
alles, das im Zoofachhandel als Meerschweinchenzubehör erhältlich
ist, ist für Meerschweinchen geeignet.
Manche
Häuschen können Gefahrenquellen darstellen. Man sollte
niemals ein Häuschen kaufen, das nur eine kleine Tür hat.
Noch schlimmer sind allerdings Fenster. Babymeerschweinchen passen
leicht durch diese kleinen Öffnungen. Werden sie größer,
können sie aber stecken bleiben und sich dabei schwere Verletzungen
zuziehen. Jede Öffnungen, die zu klein ist, dass ein Meerschweinchen
bequem durchpasst, ist eine potentielle Gefahrenquelle, da die Tiere
dazu neigen, sich bei Streit oder auf der Flucht durch kleinste
Öffnungen zu quetschen, ohne darauf zu achten, ob sie durchpassen.
Manchmal sind die vermeintlich dekorativen Fenster mit einem Fensterkreuz
versehen. Das stellt zwar einen Schutz dar, es gibt aber Meerschweinchen,
die diese Fensterkreuze herausnagen ... und zurück bleibt dann
wieder das zu kleine Fenster.
Häuschen
mit mindestens einer offenen Seite oder zwei oder mehreren großen
Türen sowie Unterständen, die auf vier Beinen stehen,
ist daher immer der Vorzug zu geben.
Achten Sie auch immer darauf, keine Einrichtungsgegenstände
zu wählen, die leicht gekippt werden können. Auch größere
Häuser, die mit steilen Rampen versehen sind, können eine
Gefahrenquelle darstellen.
Heuraufen
können ebenso gefährlich sein, besonders Metallraufen,
die in das Gehege gehängt werden. Auch hier kann es passieren,
dass ein Tier in die Heuraufe springt (beim vergnügten Spiel
von Jungtieren, in Streitsituationen und auf der Flucht) und sich
dabei verletzt. Außerdem liegen viele Meerschweinchen unheimlich
gerne im Heu und scheuen keine Mühe, um ins Heu zu gelangen.
Es ist daher vorteilhaft, wenn man den Tiere Heu auch am Boden anbietet,
nicht nur in der Heuraufe. Heuraufen, die außen am Gehege
zu befestigen sind, sind besser geeignet als Heuraufen, die in das
Gehege hineinragen.
Bei
Heuraufen aus Holz ist darauf zu achten, dass die Heuraufen nicht
zusammenklappen können oder eines der Meerschweinchen zwischen
den Holzstreben stecken bleiben kann.
Meerschweinchen können unheimlich geschickt darin sein, sich
selbst und ihre Mitschweinchen in Gefahr zu bringen!
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Bei
Heuraufen, die außen am Gehege befestigt werden, besteht
kein Verletzungsrisiko.
Alten
oder kranken Tieren kann das Fressen aus dieser Heuraufenart
aber zu anstrengend sein.
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Bei
dieser Holzheuraufe besteht ein geringes Verletzungsrisiko.
Sie kann nicht zusammenklappen.
Jungtiere
quetschen sich aber gern durch die Stäbe und legen sich
direkt ins Heu.
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Auch
bei Futter- oder Wassernäpfen ist es wichtig, jedes Verletzungsrisiko
auszuschließen, also zB Schalen nicht auf eine zweiten Ebene
zu stellen, von der sie heruntergeschoben werden können, ohne
sie besonders zu fixieren. Generell sollte jeder Einrichtungsgegenstand,
der nicht so schwer ist, dass ein Meerschweinchen ihn verschieben
kann, befestigt werden, besonders natürlich, wenn die Einrichtungsgegenstände
auf einer 2. Ebene stehen.
Bei
Futterbällen mit einem Durchmesser von etwa
12 cm passt sogar der Kopf eines erwachsenen Tieres durch
die Öffnung zum Befüllen, wie Georgie hier etwas
widerwillig demonstriert.
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Eine
Gefahrenquelle können auch Futterbälle aus Draht darstellen,
wenn sie so in das Gehege gehängt werden, dass sich die Tiere
zwischen den Gitterstäben verhängen können. Je größer
der Futterball, desto größer ist das Verletzungsrisiko,
besonders für Jungtiere und Heranwachsende. Beim Versuch an
das begehrte Futter im Ball zu kommen, kann sich ein Tier mit dem
Kopf in dem einen großen Zwischenraum verfangen, der zum Befüllen
ausgespart ist, und kann sich lebensbedrohliche Verletzungen zuziehen,
wenn es nicht rechtzeitig entdeckt und befreit wird.
Beim
Anbieten von Heunestern sollte man darauf achten, dass kein Draht
im Heunest verborgen ist (zur Formgebung).
Auch
Kuschelsachen können problematisch sein, wenn sie von den Meerschweinchen
angenagt werden - was immer wieder passieren kann, aber im Allgemeinen
nicht vorkommt. Hat man ein Tier in der Gruppe, dass einen besonderen
Geschmack für Kuschelsachen entwickelt und sie richtiggehend
auffrisst, kommen Kuschelsachen für diese Gruppe nicht in Frage.
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