Nackt-Meerschweinchen
von
Cornelia Schiketanz und Marion Reich
Skinnys
werden nackt geboren, an der Schnauze, teilweise auch an den Füßen,
ist aber ein Behaarungsrest vorhanden. Skinnys haben auch Tasthaare.
Es gibt alle Farbschläge und Rassen.
Skinnys
haben normale Abwehrkräfte, weil ihr Thymus nicht geschädigt
ist. Die Haarlosigkeit ergibt sich durch fehlende Haarbildung.
Baldwins
werden behaart geboren und verlieren sehr schnell ihr Fell, inklusive
der Tasthaare. Baldwins sind meist kleinwüchsig und haben aufgrund
des fehlenden Thymus ein geschädigtes Immunsystem. Sie sind
in jedem Fall als Qualzucht zu betrachten.
Mehr zu diesen
Rassen unter Qualzuchten
Bei
der Haltung von Skinnys ist zu beachten, dass sie einen im
Vergleich zu "normalen" Meerschweinchen erhöhten
Grundumsatz haben und daher mehr Nahrung brauchen. Man sollte sie
möglichst bei einer gleichbleibenden Temperatur von mindestens
21 °C halten. Denn durch das fehlende Fell ist die Wärmeregulation
gestört. Skinnys gehören keinesfalls in Außenhaltung
und müssen immer vor Zugluft und Kälte geschützt
werden. Auch im Sommer ist darauf zu achten, dass die nackte Haut
anfällig für Sonnenbrand ist.
Skinnys sollten in einer stabilen und möglichst harmonischen
Gruppe gehalten werden, das sie kein Fell haben, das sie vor den
Zähnen ihrer Artgenossen schützen würde. Auch bei
der Einstreu muss darauf geachtet werden, dass die Haut nicht verletzt
oder gereizt wird. Die Haltung auf Fleece kann bei Skinnys vorteilhaft
sein. Es ist davon auszugehen, dass Skinnys im Vergleich zu behaarten
Meerschweinchen eine verringerte Lebenserwartung haben.
Laut
österrreichischem Tierschutzgesetz gilt Haarlosigkeit als Qualzuchtmerkmal.
Es ist daher nicht erlaubt, Nacktmeerschweinchen zu züchten
oder sie zu importieren, zu erwerben, zu vermitteln, weiterzugeben,
auszustellen oder zu bewerben bzw. in der Werbung abzubilden.
Im anglo-amerikanischen Raum gelten Skinnys als "normale"
Rassen, die sich durchaus ihrer Liebhaber erfreuen.
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